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Dresden

Zukunft Altgruna - Kooperative Planungswerkstatt und Gutachterverfahren

Erarbeitung eines städtebaulich-freiraumplanerischen Entwurfes in Dresden Altgruna

2022

Anlass und Ziel des Projektes

In unmittelbarer Nähe des Großen Gartens und nur vier Kilometer von der Dresdener Innenstadt entfernt liegt der Stadtteil Gruna. In dessen historischer Mitte trägt der Bereich um den Findlingsbrunnen bis zum Rothermundtpark den Straßennamen Altgruna. Das Wohnquartier ist attraktiv gelegen, nahe des Stadtzentrums und großer Parks. Allerdings besteht noch großes Potenzial, die Lebensqualität, sowie die gesellschaftliche Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern. Ziel ist es, dem Gebiet als »Wohnnahes Zentrum« wieder mehr Lebendigkeit, Vielfalt, Zusammenhalt und Dynamik zu verleihen und den innenstadtnahen Wohnstandort als ein lebenswertes Quartier zukunftsweisend zu entwickeln. Um eine künftige Prosperität und Aufwertung des Gebietes zu gewähren und mittel-/langfristig zu sichern, sollen durch die Planungswerkstatt städtebaulich-freiraumplanerische Lösungsansätze und Entwicklungsoptionen aufgezeigt und diskutiert werden.

Ziel der städtebaulichen Entwicklung

Aufbauend auf den vorgefundenen baulichen und freiräumlichen Strukturen wird der Stadtteil Altgruna entsprechend seiner spezifischen Identität behutsam weiterentwickelt. Das Quartier wird so zu einem ganzheitlich funktionierenden Organismus entwickelt, der sich selbstverständlich in das Gefüge der Gesamtstadt eingliedert. Das nicht mehr genutzte Madix-Gelände liegt eingezäunt inmitten des Quartiers. Die Öffnung und Neustrukturierung des Geländes bergen die Chance, die Fläche wieder in das städtebauliche Gefüge zu integrieren.
Der Entwurf nutzt die Calvinstraße als Adresse für das neue Quartier und schlägt eine sich nach Süden in einen großzügigen, gemeinschaftlichen Grünraum öffnende neue Bebauung vor. Die neuen Wohngebäude orientieren sich in ihrer Höhe an der Bebauung nördlich der Calvinstraße, bilden jedoch mit ihren Hochpunkten, Öffnungen und kleineren Rücksprüngen individuelle Baukörper aus, ohne dabei die Calvinstraße nach Süden abzuriegeln. Der ehemalige Dorfplatz um die alte Linde wird maßstäblich gefasst und bildet nun mit Hochhaus, neuem Nahversorger und Wohnen einen attraktiven Trittstein in der räumlichen Abfolge von der Zwinglistraße zur Schneebergstraße. Am Steinplatz wird der existierende öffentliche Raum durch einen neuen Baukörper gefasst, der in seiner Geschossigkeit die Höhe der gegenüberliegenden Bestandsgebäude aufnimmt. Am Ort der heutigen Garagenhöfe sowie auf dem Parkplatz an der Zwinglistraße schlägt der Entwurf Bebauungen vor, die zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden können.

Um die Fußgängerzone mit ihren Ladengeschäften in ihrer Nutzungsintensität weiter zu stärken, wird sie durch soziale und kulturelle Nutzungen in den erweiterten Erdgeschossen der Hochhäuser ergänzt. Der gewünschte Vollsortimenter wird auf dem Grundstück des heutigen Konsums positioniert und mit einer Büronutzung im 6-geschossigen Baukörper am Steinplatz ergänzt. So soll auch hier mehr Leben einziehen und der Platz wieder belebter werden. Die ruhigere Wohnnutzung wurde entsprechend der bereits bestehenden Strukturen an der Calvinstraße angeordnet. Die »Stadt der kurzen Wege« wird durch die autofreie innere Vernetzung im Quartier realisiert und schafft ein lebenswertes und zukunftsfähiges Gebiet für den Stadtteil Altgruna in Dresden.