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Wolfsburg

Planungswerkstatt Poststrasse

2. Preis bei der Planungswerkstatt "Poststraße" in Wolfsburg, Zusammenarbeit mit FGS Verkehrsplaner

2012

Das ca. 25 ha große Handwerkerviertel liegt im Kern der Stadt Wolfsburg, vom nördlich liegenden Mittellandkanal und dem Hauptbahnhof nur getrennt durch die Heinrich-Nordhoff- Straße und den Kino- und Hotelkomplex am Willy-Brandt-Platz/ Nordkopf. Die nahe Lage am neu entwickelten Nordkopf der Porschestraße (Phæno und die Brückenverbindung zur Autostadt sowie die Neugestaltung der Aussenbereiche) verdeutlicht die Lagegunst dieses Viertels.

Die ca. 500 m lange Poststraße ist (neben der sie westlich verlängernden Seilerstraße) das Rückgrat des Handwerkerviertels. Parallel zu Mittellandkanal und Heinrich-Nordhoff-Straße in Ost-West-Richtung verlaufend, erfüllt die Poststraße vielschichtige Funktionen.

Die Aufgabe bestand in der Entwicklung eines Leitfadens zur imageprägenden Neugestaltung der Poststraße und deren Einmündungen ins umgebende Quartier.

Neugestaltung der Poststraße im Wolfsburger Handwerkerviertel

Die Idee

  • Die Poststraße wird eine Mischfläche für alle Verkehrsteilnehmer
  • Geparkt wird in der Mitte, die Häuser stehen wieder in der Straße
  • Die Randbebauung bleibt unverändert, nur der Raum davor wechselt seine Rolle
  • Die Funktionsmischung des Handwerkerviertels wird bewahrt
  • Zusätzlich rückt ein neuer Stadtplatz in die Mitte des Quartiers

Ein nötiger Umbau

Die Straße wird zu stark und zu schnell befahren, das Parken ist ungeordnet, die Wohnbereiche haben selten einen Gartenzugang, die Höfe sind verbaut, Beleuchtung und Begrünung im Straßenraum sind unzureichend. Als Wohnquartier wird die Straße zunehmend gemieden, erste Leerstände zeichnen sich ab.

Neben- und Miteinander

Das neue Handwerkerviertel lebt von der Funktionsmischung, wobei dem innerstädtischen Wohnen auch für Familien und Studierende ein hoher Wert beigemessen wird. Ein Neben- und Miteinander von Wohnen, Kultur, Bildung, Dienstleistung, Einzelhandel und nicht störendem Gewerbe belebt das Quartier.

Gemischt genutzter Straßenraum

Eine Umwandlung der bisher getrennten öffentlichen Flächen zu Mischflächen als „Verkehrsberuhigter Bereich“ führt zu einer gleichberechtigten und bedarfsorientierten Nutzung. Die Erweiterungsmöglichkeit der Erdgeschossbereiche in den Straßenraum birgt große Flexibilität und bereichert das Stadtbild. Die Poststraße wird durchgängig in beide Richtungen befahren (Nordseite in westliche, Südseite in östliche Richtung). Der neue Straßenraum wird von allen Verkehrsteilnehmern genutzt und belebt. Bei der im Rahmenplan angedachten Bildungsfuge muss kritisch geprüft werden, ob sie umsetzbar ist und ob die Trennung von Verkehren gewünscht wird.

Die Straßenmitte

Die Straßenmitte wird für verschiedene Funktionen ausgebildet. Auf versickerungsfähigem Belag sind die Stellplätze organisiert, von der Mittelachse abwechselnd versetzt angeordnete Lampen beleuchten die gemischten Randflächen und gezielt gesetzte Bäume flankieren die schräggestellten Parkplätze.

Stellplätze

Im Planungsausschnitt bietet die Neukonzeption gegenüber der heutigen Situation zusätzlich 12 öffentliche Stellplätze an. Befinden sich hier heute (ohne Parkhaus) 131 Stellplätze, werden nun 143 Stellplätze organisiert. Dies wird durch die Anordnung von 96 schräg gestellten Stellplätzen in der Mittelachse der Poststraße und durch 47 Stellplätze, die westlich und östlich des Hochschulgebäudes unter einem Baumdach organisiert werden, ermöglicht.