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Sonneberg

Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK)

Erarbeitung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für die Stadt Sonneberg

2017–2018

Die thüringische Stadt Sonneberg liegt seit 1990 nicht mehr am Rand, sondern mitten in Deutschland. Mit dem oberfränkischen Neustadt bei Coburg, das in Sichtweite liegt, bildet man fast eine heimliche Doppelstadt. Im Süden Thüringens gelegen profitierte die Stadt schon immer von ihre Ausrichtung nach Franken.

Auch heute noch trägt Sonneberg den Ruf einer Spielzeugstadt und präsentiert sich dabei wirtschaftlich und kulturell der Spielzeugproduktion verbunden. Es gab Zeiten, in denen bis zu 40 Prozent der weltweiten Spielzeugproduktion in Sonneberg stattfanden und auch wenn heute die Großbetriebe verschwunden sind, so gibt es doch immer noch kleine Spielzeug produzierende Gewerbebetriebe, die sich durch besonderes handwerkliches Können auszeichnen.

Sonneberg möchte sich auch zukünftig als Gewerbestandort etablieren, was sich beispielsweise durch die Bereitstellung des interkommunalen Gewerbegebiet Sonneberg-Föritz zeigt. Mit der Anbindung an die Bundesstraße 89 stellen die Gemeinden eine verkehrsgünstig gelegene Gewerbefläche mit einer Größe von rund 9 ha zur Verfügung.

Die Ansiedlung von Gewerbe und die Revitalisierung von ungenutzten städtischen Flächen waren Schwerpunkte der früheren Stadtplanungsmaßnahmen, die auch heute noch relevant sind. Im Zuge dessen entstanden in der Vergangenheit Strategiekonzepte wie das „Innenstadtkonzept 2010“ oder das „Einzelhandelskonzept 2009“. Diese können noch heute als Grundlage für zukünftige Stadtentwicklungskonzepte dienen. Konkrete Brennpunkte von Stadtentwicklungsmaßnahmen formuliert die Stadt unter dem Namen „Statt Brache“. Mit dieser Projektbezeichnung wurden bereits erfolgreich Brachflächen in Sonneberg wiederbelebt, wie beispielsweise der PIKO-Platz als neue Mitte, oder das multifunktionale Zentrum im Stadtteil Wolkenrasen.

Gegenwärtig legt die Stadtentwicklungsstrategie ihren Fokus auf die Innenentwicklung. In diesem Zusammenhang widmet sich die Stadt derzeit dem ehemaligen Gelände der Herko und des Brauhauses Sonneberg. Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Stadtentwicklung ist das Städtische Stadion als zukünftiger Sportkomplex. Der erste von mehreren Bauabschnitten ist bereits abgeschlossen. In der Zukunft möchte die Stadt ihren Fokus auf das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs legen, die innerstädtische Brachfläche Sonnebergs mit dem größten Flächenpotential. Weiterhin stellt das Baufeld des ehemaligen Woolworth Kaufhauses ein großes ungenutztes Potential dar. Darüber hinaus gibt es vereinzelt innerstädtischen Restflächen mit Potential für Wohnungsbau. Im Schnitt wurden in den letzten zehn Jahren 25 neue Wohneinheiten pro Jahr gebaut. Bis 2035 könnte daher von einem potentiellen Zuwachs von 475 neuen Wohneinheiten, ausgegangen werden. Ein Faktor der Hand in Hand gehen sollte mit der städtebaulichen Leitlinie „Innenentwicklung fördern“.

Das ISEK wird nun diese bereits bestehenden Konzepte einbauen und eine gesamtstädtische Strategie entwickeln.

Historie