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Erding

Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK)

Erarbeitung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes im Rahmen des Städtebauförderprogramms "Städtebaulicher Denkmalschutz"

2017–2018

Die Stadt Erding ist nach 1950 stark gewachsen. Die Stadt im S-Bahn-Bereich von München steht vor der Entscheidung, die Nachfrage nach Wohnbauland und Gewerbeflächen mit den gleichzeitigen Ansprüchen an eine Stadt in ihrem landschaftlichen Kontext in Einklang zu bringen. Naturräume binden den Ort in eine Kultur- und Freizeitlandschaft ein und machen ein kluges Abwägen von Flächenansprüchen umso notwendiger. Dazu braucht es einen gesamtstädtischen Blick, der den Stadtkern aber auch die Übergänge zu den Stadterweiterungen der Nachkriegszeit ernst nimmt.
Erding liegt im direkten Einflussbereich von München und dessen regionalem Zusammenhang. Ein ISEK zu erstellen heißt darum auch, dieses Kräftefeld, z.B. in Bezug auf Pendlerströme, Kaufkraftflüsse, Verkehrsflüsse oder auch Immobilienwerte zu berücksichtigen. Dabei sollte nicht allein eine statistische Beurteilung geschehen. Immer ist der Dialog mit der Bewohnerschaft und mit Vor-Ort-Experten Voraussetzung, die Entwicklungswünsche einer Kommune richtig einzuschätzen.

Ziel des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts für Erding müssen konkrete Vorschläge zur Aufwertung und strukturellen Neuausrichtung der Stadtmitte sein. Dies ist angesichts künftiger Wachstums- aber auch Innenentwicklungsansprüche geboten und als Chance einzigartig. Ebenso ist eine weiter gefasste Entwicklungsperspektive für das gesamte Stadtgebiet gefragt. Schwerpunkt dabei ist, die Kernstadt und ihre Stadtteile als Wohnort und Lebensumfeld für alle Generationen zu stärken. Damit verbinden sich Themen des Verkehrs für alle Mobilitätsformen. An diese Hauptforderungen knüpfen sich infrastrukturelle Themen, die Frage nach der Versorgung und nicht zuletzt die Rolle von Erding als Gewerbestandort und Arbeitsort.
Mit einem einzigartigen Landschaftsbezug, überregional attraktiven Freizeitangeboten sowie einer guten Infrastruktur mit Anbindung an die Landeshauptstadt hat Erding beste Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung.

Die Erstellung eines ISEKs bietet für eine Kommune immer die Chance, eine strategische Neuausrichtung der Entwicklung zu überlegen und zu wagen. Analysen, die bereits vorliegen bilden eine sehr wertvolle Grundlage. Ein offener Diskussionsprozess, an dem alle Bürger beteiligt werden sollten, führt dabei zu abgestimmten Zielen, die möglichst schnell in konkrete Maßnahmen überführt werden sollen. Der Erfolg des Prozesses wird auch davon abhängen, ob es gelingt, möglichst schnell sichtbare Zeichen einer Neuausrichtung erkennbar werden zu lassen. Ziel des ISEKs muss es auch sein, für drin- gend notwendige Maßnahmen zusätzliche Fördermittel zu akquirieren. In diesem Sinn wird das ISEK eine Weiterentwicklung entwerfen, wobei die Bürger Erdings als Mitwisser und Mitdenker eingeladen sind.